Ein Wochenend-Roadtrip in Montenegro: Meine Tipps und Unternehmungen

Ihr glaubt, dass sich ein Wochenend-Trip nach Montenegro nicht lohnt? Oh da verpasst ihr aber was! In diesem Blogbeitrag werde ich euch vom Gegenteil überzeugen und euch zeigen, was man an einem einzigen Wochenende in Montenegro alles erleben kann! Vom Naturparadies Skadar See bis hin zur blau-schimmernden Adriaküste zu idyllischen Altstädtchen und imposante Gebirgskulissen ist bei einem Wochenend-Roadtrip durch Montenegro wirklich alles dabei. Überzeuge dich selbst!

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Ausgangspunkt für einen Montenegro Roadtrip ist der internationale Flughafen der Hauptstadt Podgorica. Ab Wien erreicht man die Hauptstadt schon nach knapp 1:30h Flugzeit. Der Flughafen selbst ist wirklich winzig weshalb man schnell aus dem Gelände kommt und auch schon den Mietwagen abholen kann. Um das Land am besten erkunden zu können, würde ich euch auf jeden Fall zu einem Mietauto raten. Wir haben unser Auto über check24.at über Arumcars und Optimo gebucht und waren mit unserem kleinen neuwertigen Dacia sehr zufrieden.

• Kosten für unseren Mietwagen (Freitagabend bis Sonntagabend) inkl. Versicherung: 42 Euro
• Kosten für einen Flug Wien/Podgorica inkl. Handgepäck: 64 Euro pro Person (Mai 2025)

Gut zu wissen: Montenegro ist kein Mitglied der Europäischen Union weshalb hier kein kostenfreies Datenroaming zur Verfügung steht!

Unsere Unterkünfte

Die erste Nacht verbrachten wir in Virpazar in der Ethno Lodge AB. Die ländlich gelegene Unterkunft mit einem schönen Garten war sehr gepflegt und das Zimmer geräumig sowie stilvoll und traditionell eingerichtet. Morgens konnten wir nach unserer Bootstour im gemütlichen Garten frühstücken.

• Kosten pro Nacht inkl. Frühstück für zwei Personen: 60 Euro

Die zweite Nacht verbrachten wir im kleinen Ort Prčanj in der Bucht von Kotor in einer sehr geschmackvollen kleinen Stadtvilla namens „Leone Luxury Appartment„. Hier hatten wir ein riesiges, wunderschönes Zimmer im Dachgeschoss des Hauses mit Balkon und traumhaften Blick auf die Bucht. Die Unterkunft verfügt zudem über einen Außenpool, einen kleinen Fitnessraum sowie einer Sauna. Frühstücken kann man kostenlos im nahegelegenen Restaurant „Konoba Boka Bay“ direkt am Wasser.

• Kosten pro Nacht inkl. Frühstück für zwei Personen: 58 Euro

Übrigens haben wir im Restaurant Konoba Boka Bay an unserem zweiten Tag sehr lecker zu Abend gegessen. Der frisch zubereitete Fisch und das tolle Ambiente direkt am Wasser haben uns sehr zugesagt. Jedoch sind die Preise alles andere als günstig. So preiswert Montenegro bei Anreise, Mietwagen und Unterkünfte auch ist, so muss man bei Restaurantbesuchen mit ähnlichen Preisen wie in Deutschland/Österreich rechnen.

Sehenswürdigkeiten in Montenegro

Dank der kurzen Entfernungen und unseres Mietwagens konnten wir in den zwei Tagen in Montenegro richtig viel entdecken:

1. Tag	Anreise am Abend und Übernahme des Mietwagens, Fahrt nach Virpazar
2. Tag	Sonnenaufgangs-Bootstour am Skadar Sees, Panoramic Road entlang des Skadar Sees, Sveti Stefan, Budva, Abendessen und Übernachtung in der Bucht von Kotor
3. Tag	Kotor und Perast erkunden, Serpentinen-Straße Kotor, Nationalpark Lovćen, abends Rückflug

Skutarisee (Skadar Lake)

Der Skadar See ist der größte See des Balkans und ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Vogelbeobachter. Der See mit seiner großen Artenvielfalt und idyllischen Kanälen lässt sich am besten mittels einer Bootstour in traditionellen Holzbooten erkunden. Ausgangspunkt ist dafür der kleine Ort Virpazar. Baden ist im See erlaubt.

Private Bootstour zum Sonnenaufgang am Skadar Lake

Wir haben uns für eine private Sonnenaufgangs-Bootstour entschieden. Mit einem traditionellen Holzboot geht es zum Sonnenaufgang hinaus auf den noch so friedlichen See um zu beobachten, wie sich der Himmel in sanfte Pastelltöne färbt und sich in der glatten Oberfläche des Sees spiegelt. Während der Bootstour fährt man durch einige verwinkelte Kanäle und durch einen Teppich aus endlosen Seerosen. Das Licht und die Ruhe am Morgen ist einmalig schön und während der Tour lassen sich viele Vögel, Reiher und Pelikane beobachten.

Infos zur Tour:

• Veranstalter: Old Bridge Boat
• Über Whatsapp gebucht
• sehr freundlicher und bemühter Veranstalter
• Dauer: 2 Stunden
• Start: 5 Uhr morgens bis 7 Uhr morgens
• Kosten für eine Privattour: 70 Euro (pro Person somit 35 Euro)
• Inklusive kleine süße Snacks, Obst, Nüsse und Getränke (Saft, Wasser, selbstgemachter Schnaps aus der Region)
• Gut zu wissen: am Morgen kann es noch etwas kühl sein weshalb wärmere Kleidung empfehlenswert ist
• die Touren starten ab April bis ca. Oktober

Panoramic Road entlang des Skadar Sees

Von Virpazar kann man in nördliche Richtung eine sehr schöne Panoramastraße entlangfahren und immer wieder anhalten, um die tolle Aussicht auf die Berglandschaft und den See zu genießen. Die kurvige Straße ist in einem sehr guten Zustand jedoch eher einspurig weshalb auf Gegenverkehr geachtet werden muss.

Stopps entlang der Route:

• Macalov Brijeg (kleines gemütliches Gasthaus)
• Rijeka Crnojevića: kleines Örtchen an einer Einmündung des Skadar Sees. Hier gibt es eine historische Brücke sowie wenige Cafés und Restaurants direkt am Wasser gelegen. Auch Bootstouren starten hier.
• Camping Tipp: „Auto Camp Rijeka Crnojevića“ – ein kleiner einfacher Campingplatz direkt am Wasser
• Pavlova Strana Rijeka Crnojeviča Viewpoint: ein wunderschöner Aussichtspunkt auf die Seenlandschaft.
  • Tipp: die Seitenstraße (links) etwas hochfahren, um einen noch besseren Ausblick zu erlangen

Sveti Stefan

Der kleine Ort Sveti Stefan an der Adriaküste unweit des Badeortes Budva entfernt, ist mit seiner vorgelagerten Insel, welche mit dem Festland verbunden ist, ein schönes Fotomotiv von Montenegro und definitiv einen kleinen Abstecher wert!

Meine Tipps für einen Besuch:

• Panorama St. Sava Church: von hier oben hat man das beste Panorama und Fotospot auf Sveti Stefan. Der Aussichtspunkt ist mit dem Auto gut erreichbar und vor allem auch zum Sonnenuntergang magisch schön!
• Spaziergang entlang der Promenade: entlang der Küste kann man sehr schön von einer Bucht zur nächsten entlang schlendern (Milocer Beach und Queen’s Beach) und vom Damm der kleinen Insel das Panorama auf die Bucht und die umliegende Berglandschaft genießen
• Sveti Stefan Great View: dieser Viewpoint liegt entlang der Straße ist jedoch nicht ganz so spektakuläre wie die Aussicht von der St. Sava Kirche

Parkmöglichkeit: „Parkplatz Sveti Stefan“ – mit 4 Euro pro Stunde jedoch sehr teuer

Budva

Budva ist ein sehr beliebter Badeort mit unzähligen großen Hotelanlagen welche auch das Stadtbild (Hochhäuser) sehr prägt. Mein Geschmack ist es nicht ganz da ich eher naturbelassene Orte bevorzuge. Die Altstadt von Budva (Budva Old Town oder auch Stari Grad genannt) ist jedoch für einen kurzen Spaziergang recht nett. Mehr als ein bis zwei Stunden benötigt man jedoch nicht.

Parkmöglichkeiten: zwei kostenpflichtige Parkplätze gibt es direkt gegenüber des „Merit Starlit Hotel & Residence“ am Ende der Mediteranska Straße (auf Google Maps unter „Parking“ oder Parking Lot“ zu finden. Kosten: 1,50 Euro pro Stunde

Kotor

Die Hafenstadt Kotor liegt malerisch eingebettet zwischen dem imposanten Gebirgsmassiv Lovćen und der Bucht von Kotor und versprüht mit seiner kleinen mittelalterlichen Altstadt und den verwinkelten Gassen einen ganz eigenen Charme. Kein Wunder, dass das Städtchen bei Touristen sowie Kreuzfahrtschiffen ein sehr beliebtes Ausflugsziel darstellt. In Kotor gibt es unter anderem folgendes zu entdecken:

• San Giovanni: mittelalterliche Festung mit Panoramablick (mehr dazu im nächsten Absatz)
• Kampana-Turm: schöner Spaziergang entlang der Mauer mit Blick auf das Wasser
• Square of the Arms (Trg od Oružja)
• Sankt-Tryphon-Kathedrale
• Saint Luke´s Church
• Church of St. Mary Collegiate
• Gurdić-Bastion
• Diverse Bootstouren in der Bucht von Kotor (werden überall in der Stadt und am Hafen angeboten): Perast – Gospa od Škrpjela (Insel mit Kirche) bis zur Blue Cave
• Gelateria D‘avanti: unbedingt probieren! Unglaublich leckeres und cremiges Eis (3 Euro pro Kugel)
• Moritz Eis: ebenfalls ein sehr leckeres Eis und mehrere Standorte rund um die Küste (3,50 Euro pro Kugel)
• Pizzeria Pronto: beste Pizza in Town (To-go)

Parkmöglichkeiten:

• Kotorska Luka Parking (direkt am Hafen beim Eingang zur Altstadt) –
• Parking Benovo kotor (ebenfalls direkt neben der Altstadt)

San Giovanni Festung mit traumhaftem Panorama

Fast schon ein kleines Muss wenn man in Kotor ist, ist der Besuch der alten Festungsanlage San Giovanni. Die Überbleibsel der Festung selbst sind schon alleine sehr interessant anzusehen aber das Highlight ist definitiv das traumhafte Panorama auf die Stadt, die Berge und die gesamte Bucht. Zugegeben ist der fast einstündige Aufstieg bis ans Ende der Festung über unzählige Stufen nicht ganz einfach aber auf jeden Fall lohnenswert! Leider muss man jedoch einen saftigen Eintrittspreis von 15 Euro pro Person bezahlen.

Perast

Das überschauliche Hafendorf Perast liegt ebenfalls in der Bucht von Kotor. Hier kann man einen gemütlichen Spaziergang entlang der Promenade vorbei an einigen netten Restaurants und Cafés unternehmen:

• Saint Nicholas’ Church – schöne Aussicht vom Kirchturm
• Insel Gospa od Škrpjela – die winzige Insel mit einer kleinen Kirche und einem Museum liegt nur rund 5 Minuten mit dem Boot von Perast entfernt. Ein kurzer Abstecher lohnt sich definitiv da man während der Bootsfahrt und auch auf der Insel ein tolles Panorama auf die kleine Stadt Perast, die Bucht von Kotor und die Berge genießt!
  • Kosten für eine Shuttle-Bootsfahrt inkl. Rücktransfer: 5 Euro pro Person
    • Aufenthalt auf der Insel: bis zu 30 Minuten
    • Der Shuttle kann entlang der gesamten Promenade gebucht werden
  • Eintritt Kirche und Museum: 3 Euro pro Person

Restaurant-Tipps für Perast:

• Fish Restaurant Djardin – schmackhafte Meeresfrüchte Pasta mit direktem Meerblick
• Moritz Eis – nicht günstig aber lecker (3,50 Euro für eine Kugel Eis)
• Perast Pizza Bocalibre

Parkmöglichkeiten: nicht allzu viele kostenlose Parkmöglichkeiten am Ortsrand – ein Besuch am Vormittag ist somit ratsam.

Serpentinen-Straße Kotor

Die Serpentinenstraße schlängelt sich in unzähligen Kehren immer weiter hinauf in Richtung des Lovćen Nationalparks und ist mit dem traumhaften Panorama auf die gesamte Bucht von Kotor ein besonderes Erlebnis. Die Straße ist sehr gut ausgebaut jedoch eng, weshalb auf Gegenverkehr zu achten ist. Eine Einkehr in die „Horizont Bar“ lohnt sich ebenfalls.

Nationalpark Lovćen

Bevor es am späten Nachmittag zum Flughafen zurück ging, haben wir noch den Lovćen Nationalpark (auf 1.600 bis 1.750 Meter) besucht. Der Nationalpark bietet eine herrliche Bergkulisse und ein paar schöne Wanderrouten an. Eine aussichtsreiche Straße führt hoch bis zum berühmten Njegos Mausoleum, welches wir ebenfalls besucht haben. Von hier aus hat man einen weitläufigen 360-Grad Blick auf Montenegro.

• Eintritt in den Nationalpark: 3 Euro pro Person
• Eintritt in das Njegos Mausoleum: 8 Euro pro Person

Na hättet ihr gedacht, dass man an einem einzigen Wochenende in Montenegro so viel erleben kann? Falls ihr generell an einem günstigen Urlaub am Mittelmeer mit Balkan-Flair interessiert seid, kann ich euch eine Reise nach Albanien sehr ans Herz legen. Schaut dazu gerne auf meinem ausführlichen Blogbeitrag vorbei: