Tirol verwandelt sich im Winter zu einer tiefverschneiten glitzernd-weißen Winterlandschaft. Abseits der oft in Nebel gehüllten Täler lacht oben auf dem Berg fast ganztägig die Sonne vom strahlend blauen Himmel. So macht Winter Spaß! Aber was tun, wenn man nicht Skifahren kann und trotzdem von den Alpen das beste möchte? Dann wird es Zeit für eine herrliche Winterwanderung!

Komm mit mir auf die Suche nach der Wintersonne und erlebe Glücksmomente im Winter Wunderland!

Winterwandern im Wipptal

Das wunderschöne und noch recht unbekannte Wipptal in Tirol eignet sich perfekt für eine Winterauszeit abseits der hektischen Skipisten. Das herrlich verschneite Tal am Brenner erreicht man schon nach knapp 20 Minuten Fahrt von Innsbruck in südlicher Richtung. Dank der Schnellbahn und den regionalen Bussen ist das Wipptal und seine wildromantischen Wanderwege auch öffentlich schnell und unkompliziert erreichbar. Im Wipptal selbst ist alles noch etwas ruhiger und ursprünglicher, denn es hat sich für einen sanften und nachhaltigen Tourismus entschieden. Große Skigebiete sucht man hier vergeblich. Umso schöner, denn es ist genau deshalb ein wahres Winter und Wanderparadies für Wanderer und Skitourengeher.

Hauptorte im Wipptal:

• Matrei am Brenner
• Steinach am Brenner
• Gries am Brenner
• St. Jodok am Brenner

Spartipp: mit der Wipptal Gästekarte ab zwei Übernachtungen kann man den Linienbus sowie die Skibusse im gesamten Wipptal kostenlos nutzen und sogar bis Innsbruck ohne Aufpreis reisen. Des weiteren gibt es bei einigen Bergbahnen Vergünstigungen. In den verschiedenen Info und Touristenbüros der Region kann man sich kostenlos Wanderstöcke und Grödeln ausborgen.

Unterkünfte im Wipptal

Seid ihr auf der Suche nach einer sehr zentralen Unterkunft, kann ich euch das Parkhotel Matrei direkt gegenüber des Bahnhofes im Matrei am Brenner nur wärmsten weiterempfehlen. Das Hotel ist mit einer Bar und einem Restaurant sowie einem kleinen Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Infrarotkabine ausgestattet. Am reichhaltigen Frühstücksbuffet kann man sich morgens für die bevorstehende Wanderung stärken.

Preis für zwei Nächte im Einzelzimmer inkl. Frühstück: 180 Euro

Ebenfalls empfehlenswert ist das Aktiv Hotel zur Rose im Zentrum von Steinach am Brenner nur 5 Fußminuten vom Bahnhof entfernt. Morgens gibt es ein hochwertiges und vielseitiges Frühstücksbuffet und abends kann man seinen Gaumen im hauseigenen Restaurant verwöhnen lassen. Außerdem gibt es eine kleine aber feine Wellnessoase mit Dampfbad, Sauna, Infrarotkabine, Fußbad und ein kostenpflichtiges Whirlpool. Der krönende Abschluss eines ereignisreichen Tages in den Bergen!

Preis für zwei Nächte im Einzelzimmer inkl. Frühstück: 208 Euro

Schneeschuhwanderung Naviser Almenrunde

Diese schöne etwas anspruchsvolle Schneeschuhwanderung entführt einem in eine herrlich verschneite Winterlandschaft mit traumhaften Bergpanorama. Da es sich um einen Rundwanderweg handelt, kann man die Wanderung in beiden Richtungen starten.

Wegbeschreibung

Wir haben uns für den Parkplatz Schranzberg entschieden und sind den Forstweg neben der Rodelbahn stetig bergauf zur Naviser Hütte gefolgt. Nach einer guten Stunde zweigt man kurz vor der Hütte links in Richtung der Beschilderungen zur Poltenalm ab. Bei guter Schneelage muss man hier etwas durch den Tiefschnee stapfen, bis man zu einer Wegabzweigung kommt. Wir vernachlässigen die im Winter geschlossene Polteralm und folgen dem Weg gerade aus in Richtung Peeralm. Hier lichtet sich der Tannenwald und gibt den Blick auf die tiefverschneite beeindruckende Gebirgskette frei.

Ab jetzt hat man den anstrengendsten Part der Wanderung überwunden und es geht wieder sanft abwärts durch den Wald über eine Brücke bis sich der Weg wieder lichtet. Hier hält man sich links und folgt den Weg in Richtung Peeralm, wo man sich nach einer anstrengenden aber wunderschönen Wanderung auf eine Einkehr in die warme Stube oder die sonnige Terrasse mit grandiosem Bergpanorama freuen darf.

Hinab folgt man den Beschilderungen in Richtung Schranzenberg Parkplatz. Nach der Peeralm geht es noch einmal links abwärts durch den Wald bevor man auch schon wieder unten ist und durch das wildromantische Tal entlang des idyllischen Klammbaches zurück zum Parkplatz spaziert. Was für eine traumhafte Winterwanderung!

Tour-Daten im Überblick

Ausgangspunkt:	gebührenpflichtiger Parkplatz Schranzberg oder Grün in Navis
Länge:	rund 10 km
Dauer:	die Tour ist mit rund 4 Stunden angegeben. Wir benötigten aufgrund des frischen Neuschnees länger und mit ausreichend Pausen und einer Einkehr ist es eine Tageswanderung geworden. Bei Winterwanderungen sollte man generell immer mehr Zeit einplanen da die Verhältnisse im Winter durch den Schnee anders als im Sommer sind.
Höhenmeter:	rund 500 hm
Schwierigkeit:	mittel – Kondition ist vor allem am Anfang gefragt
Öffentliche Anreise:	mit dem Zug von Innsbruck nach Matrei am Brenner und dort weiter mit dem Bus nach Navis. Station: Navis Schranzberg oder Navis Grünhöfe
Parkmöglichkeiten:	Parkplatz Grün oder Schranzenberg (kostenpflichtig)
Einkehrmöglichkeiten:	Peeralm, Naviser Hütte. Abstecher zur Stöckelalm oder Poltenalm möglich. Achtung: Öffungszeiten im Winter beachten! Infos dazu findet ihr auf der Homepage des Wipptals

Winter-Rundwanderweg Waldraster Jöchl

Die Serles-Bergbahn am Eingang des Stubaitals in Mieders bringt einem bequem in weniger als 10 Minuten auf rund 1.605 Meter Höhe am Fuße des 2.717 Meter hohen Serles, wo sich auch schon der Ausgangspunkt der idyllischen Winterwanderung befindet. Von der Bergstation folgt man den Weg rechts vorbei am Gasthof Koppeneck. Nach weniger als 30 Minuten erreicht man auch schon die Ochsenhütte. Wir folgen den Weg vorbei an der Hütte immer weiter in Richtung der Winterwander-Beschilderungen nach Maria Waldrast. Der Weg verläuft mal sanft bergauf, mal sanft bergab meist durch den verschneiten Wald. Immer wieder öffnet sich der Blick auf die beeindruckenden Berggipfel von Tirol.

Nach einer ausgedehnten, gemütlichen Wanderung erblickt man auch schon das Kloster Maria Waldrast im Wippal. Hier hat man im Klostergasthof die Möglichkeit einzukehren. Das Kloster ist ein beliebter Wallfahrtsort und im Winter nur mit Schneeketten oder einem Rodeltaxi vom Wipptal aus erreichbar.

Tipp: Wer schon einmal da ist, muss seine Trinkflasche unbedingt am Brunnen mit dem frischen, heiligen Maria Waldrast Quellwasser auffüllen.

Nach einer köstlichen Stärkung geht es weiter rund eine Stunde zurück durch den Wald mit immer wieder eindrucksvoller Aussicht auf den Serlesgipfel zurück zur Ochsenhütte und weiter zur Bergstation der Serlesbahn.

Wer nicht so eine ausgedehnte Wanderung machen möchte, kann auch einen der kürzeren Winterwanderwege und Schneeschuhwege wählen. Alle Infos dazu findet man auf der Homepage des Stubaitals.

Tour-Daten im Überblick

Ausgangspunkt:	Bergstation Serles-Bergbahn in Mieders im Stubaital Preis für Berg und Talfahrt für Wanderer: 21 Euro
Länge:	rund 12 km
Dauer:	3 bis 4 Stunden
Höhenmeter:	rund 390 hm
Schwierigkeit:	mittel – gut präparierter Weg, keine Schneeschuhe notwendig
Anreise:	mit dem öffentlichen Bus von Innsbruck nach Mieders direkt zur Talstation der Serles Bergbahn
Parkmöglichkeiten:	kostenloser Parkplatz bei der Serles Bergbahn
Einkehrmöglichkeiten:	Ochsenhütte, Klostergasthof Maria Waldrast, Gasthaus Koppeneck

Winterwanderung Seebachweg bis zum Obernberger See

Diese wunderschöne und einfache Winterwanderung zählt für mich persönlich zu einer der reizvollsten welche ich bisher gegangen bin. Sanfte Wege entlang des Baches und viele sonnige Platzerl am Obernberger See welcher unter der schneebedeckten Eisschicht nur zu erahnen ist. Noch dazu Bergpanorama vom Feinsten auf die verschneiten Berggipfel des Wipptals. Einfach nur herrlich!

Wegbeschreibung

Der idyllische Seebachweg startet direkt im kleinen Dorf Obernberg hinter der St.Nikolaus Kirche. Einen Abstecher in die Kirche darf man jedoch nicht verpassen. Die kleine Kirche bietet wunderschöne Wandmalereien und im Hintergrund der Kirche ragen die imposanten Berggipfel hervor, welche schon sanft von der Morgensonne beleuchtet werden. Schon zum Start der Wanderung hat man ein traumhaftes Panorama. Zu Beginn der Wanderung folgt man dem flachen Weg direkt am Bach entlang in Richtung der Beschilderungen zum Obernberger See. In der klirrenden Kälte dampft das Flusswasser und die Pflanzen am Ufer sind in weiße Eiskristalle gehüllt. Immer den Blick auf die Berge gerichtet erreicht man nach weniger als einer Stunde den Gasthof Waldesruh. Hier beginnt der Wanderweg zum Obernberger See sanft ansteigend über die verschneite Forststraße, welche im Winter als Rodelbahn fungiert, bis hinauf zum See auf 1.600m. Kaum erblickt man den See, welcher im Winter in eine Decke aus Eis und Schnee gehüllt ist, eröffnet sich einem ein herrliches Bergpanorama. Zeit für eine kleine Pause um die warme Wintersonne zu genießen. Weiter geht es entlang der linken Uferseite, wo man schon bald die kleine idyllische Kapelle Maria am See erblickt. Stolz thront sie auf einem kleinen Felshügel in mitten des Sees. Über eine Brücke erreicht man die Kapelle. Hier kann man eine Kerze als Erinnerung an einen lieben verstorbenen Menschen anzünden. Es ist einer von Tirols Kraftplatzerl. Die verschneite weiße Landschaft funkelt und glitzert in der Wintersonne. Was für ein magischer Ort. Der Winterwanderweg verläuft noch weiter bis ans Ende des Sees. Der Rückweg ist derselbe. Im Sommer lässt sich der See bequem in einer Stunden umrunden. Im Winter ist der Weg offiziell nicht geräumt und somit nicht begehbar. Je nach Schneegegebenheiten kann man einen Teil des rechten Ufers entlang laufen.

Tipp 1: die gesamte Tour eignet sich auch optimal als Schneeschuhwanderung. Hier hat man sogar die Möglichkeit vom Obernberger See einen kleinen Abstecher zur Steineralm zu unternehmen. Leider ist die Alm im Winter nicht bewirtschaftet. Mit Schneeschuhen sollte die Umrundung des Sees kein großes Problem darstellen.

Tipp 2: auch wenn man kein Kirchengänger ist, sollte man sich die St. Nikolaus Kirche und die Kapelle Maria am See nicht entgehen lassen und einen kleinen Blick ins prunkvolle Innere des heiligen Ortes wagen.

Tipp 3: nimm deine Rodel mit oder leih dir eine bei Almi’s Berghotel aus um vom Obernberger See ins Tal hinunter zu flitzen. Das macht Spaß, versprochen!

Übrigens ist der Obernberger See und seine Umgebung auch ein schönes Ziel für Skitourengeher.

Routen Alternative: Der Rückweg erfolgt auf der selben Route. Die Wanderung kann auch direkt erst beim Gasthof Waldesruh beginnen oder enden. Hier gibt es ebenfalls eine Bushaltestelle. Zurück kann man statt den Seebachweg auch den Winterwanderweg „Fraderberg“ Nr. 95 nehmen.

Tour-Daten im Überblick:

Ausgangspunkt:	St. Nikolaus Kirche in Obernberg oder Almi’s Berghotel. Als Alternative kann man auch erst direkt beim Gasthof Waldesruh starten
Länge:	insgesamt 9 km
Dauer:	gemütliche 1 1 2 bis zwei Stunden pro Strecke
Höhenmeter:	270 Höhenmeter
Schwierigkeit:	einfach, meist flach verlaufend. Ab dem Gasthof Waldesruh sanft ansteigend bis zum Obernberger See. Auch für Familien und Kinderwägen geeignet
Anreise mit den Öffis:	von Bahnhof Steinach am Brenner mit dem Linienbus Nr. bis zur Station Almi’s Berghotel oder Gasthof Waldesruh
Parkmöglichkeiten:	gebührenpflichtiger Parkplatz beim Gasthof Waldesruh
Einkehrmöglichkeiten:	zu Beginn und Ende der Wanderung bei Almi’s Berghotel und Restaurant oder beim Gasthof Waldesruh. Oben am Obernberger See gibt es leider keine Einkehrmöglichkeit.

Winterwanderweg Gschnitztal

Dieser schöne Premium Winterwanderweg führt vom Ort Trins durch das verschneite Gschnitztal auf rund 1.200m bis zum Gasthaus Alpenrose und kann noch weiter bis zum Restaurant Feuerstein – dem Talschluss von Gschnitz – fortgesetzt werden. Der einfache hauptsächlich sehr flach verlaufende Winterwanderweg führt gemütlich durch das Tal über Wiesen und kurze Waldstücke teilweise entlang des Baches und der Loipe. Landschaftlich zählt diese Wanderung nicht zu den beeindruckendsten aber wer sich gerne ausgiebig in der frischen Luft ohne große Anstrengung bewegen möchte und trotzdem einen schönen Blick auf die Berge erhaschen möchte, ist hier genau richtig.

Wegbeschreibung

Man folgt den Winterwander-Wegweisern sowie den Wegweisern in Richtung Gschnitz „Wiesen und Waldweg“. Während der gesamten 10 km langen Strecke gibt es keine nennenswerten Abzweigungen. Für den Rückweg nimmt man am besten den Linienbus – Station „Feuerstein“ oder wandert auf der selben Strecke zurück. Die Tour kann nach belieben verkürzt werden. Die Orte Lahnwiesen und Gschnitz eignen sich hier als beste Ein- und Ausstiegsstellen.

Gut zu wissen: da das Gschnitztal von Bergen eingekesselt ist, lässt sich die Wintersonne erst ab Mittag im Tal blicken und verweilt hier ebenfalls nicht allzu lange.

Tipp 1: den Anblick des Wasserfall am Ende des Weges beim Feuerstein darf man sich nicht entgehen lassen.

Tipp 2: Im Restaurant Feuerstein gibt es super leckere Käsespätzle mit frischen grünen Salat.

Tour-Daten im Überblick:

Ausgangspunkt:	Liftstüberl Trins
Länge:	knapp 10 km pro Strecke
Dauer:	gemütliche drei Stunden bis zum Talschluss (Feuerstein)
Höhenmeter:	50 hm
Schwierigkeit:	einfach, sehr flach verlaufend. Auch für Familien geeignet
Anreise mit den Öffis:	von Bahnhof Steinach am Brenner mit dem Linienbus Nr. 4146 bis zur Station Trins Gemeindeamt und Retour von der Station Feuerstein
Parkmöglichkeiten:	gebührenpflichtiger Parkplatz P5 beim Liftstüberl in Trins
Einkehrmöglichkeiten:	Pumafalle, Gasthaus Alpenrose in Gschnitz, Restaurant Feuerstein

Weitere Wanderungen im Wipptal

Wie bereits erwähnt gibt es im Wipptal unzählige schöne Wanderwege im Winter. Viele davon sind sogar präpariert und somit auch ohne Schneeschuhe begehbar. Alle Infos zu den gesamten Wanderrouten sowie eine interaktive Karte findet ihr auf der Homepage des Wipptals. Hier noch ein paar schöne Wanderideen für euch:

• Winterwanderung Auenrunde im Naviser Tal
• Schneeschuhwanderung Gallenschrofen
• Winterwanderung zur Kastnerbergalm
• Schneeschuhwanderung Blaser
• Winterwanderung zur Turnalm
• Premium Winterwanderweg Unterer Waldweg zur Kalten Herberge
• Schneeschuhwanderung Blaser
• Schneeschuhwanderung Padauner Kogel

Weitere wunderschöne Winterwanderungen in ganzen Österreich findet ihr in meiner Winterwander-Rubrik