Mehrtägige Hüttenwanderung in den Schladminger Tauern

Wandern Schladminger Tauern

4-tägige Hüttenwanderung in den Schladminger Tauern

Komm mit uns auf eine abwechslungsreiche Wanderung – vier Tage, vier Etappen, unzählige Eindrücke: Unsere Hüttentour durch die Schladminger Tauern war eine Reise voller Kontraste – von sonnigen Panoramen über mystischen Nebel bis hin zu frisch angezuckerten Gipfeln. Der Schladminger Tauern Höhenweg zählt zu den schönsten Mehrtagestouren in der Steiermark und verbindet alpine Landschaften, kristallklare Bergseen und gemütliche Hütten zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gestartet sind wir an der Hochwurzen, haben die Nächte an den Giglachseen, am Duisitzkarsee und in der Keinprechthütte verbracht und sind schließlich über den Rotmandl zurück ins Tal zur Ursprungalm abgestiegen. Die erste und letzte Etappe ist etwas länger und anspruchsvoller während wir die Etappen dazwischen gemütlich gestaltet haben. Die einzelnen Routen können je nach den individuellen Bedürfnissen und dem Schwierigkeitsgrad angepasst werden. Jede hatte ihren ganz eigenen Charakter und genau das macht diese Tour so besonders.

Wichtige Infos zu der mehrtägigen Wanderung

  • unbedingt Hütten im Voraus buchen
  • Richtige Ausrüstung mitführen! Das Wetter in den Bergen kann sehr wechselhaft sein. Selbst im Sommer sollte man warme Kleidung, Regenschutz, Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung mitnehmen
  • Wanderstöcke erleichtern felsige Abstiege
  • genügend Trinkwasser mitnehmen – nicht immer gibt es während der Wanderung eine Möglichkeit die Flasche nachzufüllen
  • Während der Etappen gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. In den Hütten kann man eine Jause für den Tag mitnehmen
  • Wetter checken und sich eventuell beim Hüttenwirt informieren. Ist schlechtes Wetter angesagt, sollte man die Tour dementsprechend anpassen
  • Frühstück in den Hütten vorhanden (meist ab 06:30 bis 08:00 Uhr)
  • die Routen vorab zuhause planen
  • in den Bergen und in den Hütten gibt es meist keinen Empfang und kein Wlan
  • ein Hüttenschlafsack ist in den Unterkünften pflicht
  • Beste Wanderzeit: Juli bis September (unsere Tour hat Anfang September 2025 stattgefunden)

Unsere Hütten: Giglachseehütte, Keinprechthütte, Fahrlechhütte

1. Etappe: Wanderung von der Hochwurzen über den Schladminger Tauern Höhenweg bis zu den Giglachseen

Ausgangspunkt: Hochwurzen Bergstation (1.849m)
Ziel:Giglachseen/Giglachseehütte (1.950m)
Länge: 13 km
Dauer: 6 bis 7 Stunden reine Gehzeit ohne Pausen
Höhenmeter bergauf:860 m
Höhenmeter bergab:1.050 m
Schwierigkeit:mittel bis schwer (rote und schwarze Wanderwege)
Anreise mit den Öffis:mit dem Wanderbus der Region ab Schladming Bahnhof bis zur Talstation der Hochwurzen Bergbahn
Parkmöglichkeiten:kostenlose Parkplätze bei der Talstation vorhanden (auch mehrtägig)
Einkehrmöglichkeiten:während der Tour keine Einkehrmöglichkeit! Unbedingt eine Jause mitnehmen.
Wegbeschreibung:durchgehend beschildert – Weg Nr. 60 und 773
Einfache Routenalternative:einfacher Aufstieg von Hopfriesen (Busstation) zu den Giglachseen über den Landauersee.

Der Start unserer 4-tägigen Hüttentour durch die Schladminger Tauern beginnt an der Bergstation der Hochwurzen (1.849m) . Schon bei der Auffahrt mit der Gondel habe ich dieses kleine Kribbeln im Bauch gespürt – Vorfreude, Aufregung und ein Hauch von Abenteuer. Oben angekommen eröffnet sich sofort ein wunderschöner Blick in die steirische Bergwelt.

  • eine Bergfahrt mit der Hochwurzen Bergbahn: 18 Euro pro Person
  • Alternativ ist auch der Aufstieg zu Fuß möglich
  • Gut zu wissen: bei Übernachtung in der Region erhält man eine Sommerkarte bei welcher der Wanderbus und die Bergbahn inklusive ist

Der Weg führt uns zunächst durch einen märchenhaften Lärchen- und Zirbenwald. Der Einstieg ist angenehm, man kommt gut in den Rhythmus und hat genug Gelegenheit, die Landschaft zu genießen.

Bald wird der Weg alpiner, wir steigen über kleine Sättel und Rücken, immer wieder leicht bergauf und bergab. Besonders am Rossfeld und am Guschen lohnt es sich kurz innezuhalten – die Aussicht ist einfach traumhaft. Ein stetiger Begleiter: der Ausblick auf das beeindruckende Dachsteinmassiv.

Je weiter wir Richtung Giglachseen wandern, desto wilder wird die Umgebung. Steinige Abschnitte, Felsbrocken, kleine Bergseen und schroffe Gipfel prägen nun das Bild während sich der Pfad, welcher Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert, wie ein kleines Band durch die Landschaft zieht. Am wunderschönen Brettersee machen wir eine kurze Pause. Das glasklare Wasser wirkt wie eine Oase, eingebettet in eine beeindruckende Bergwelt.

Nach der erholsamen Pause erfolgt schließlich der Abstieg zu den Giglachseen. In Serpentinen schlängelt sich der Weg hinunter und schon von oben sieht man, wie die beiden Seen inmitten eines Hochkars glitzern. Dieses Panorama ist einfach unbeschreiblich schön und der perfekte Abschluss des ersten Wandertages.

Wichtige Tipps für die Wanderung:

  • genügend Trinkwasser mitnehmen! Während der Tour gibt es so gut wie keine Möglichkeiten die Flasche aufzufüllen.
  • Früh starten: die Etappe ist sehr lange weshalb man genug Zeit einplanen sollte um auch die Landschaft genießen zu können und ausreichende Pausen einlegen zu können

Übernachtung in der Giglachseehütte

Direkt am Ufer des Oberen Giglachsees liegt die Giglachseehütte (1.950m) – unser heutiges Ziel. Schon beim Ankommen spürt man diese besondere Stimmung. Der See, die umliegenden Gipfel, die frische Bergluft und die Weidetiere wie Pferde, Kühe und Schafe machen den Ort zu etwas ganz Besonderem. Nach einem langen Tag auf den Beinen fühlt sich das warme Essen in der Hütte gleich doppelt so gut an. Schon früh schlüpfen wir in unsere Schlafkoje im Mehrbettzimmer und freuen uns auf den nächsten Wandertag.

  • Dusche vorhanden (5 Euro pro Person)
  • Mehrbettzimmer/Bettenlager und Doppelzimmer verfügbar
  • Übernachtungsalternative: Ignaz-Mattis-Hütte am Giglachsee

2. Etappe: Wanderung von der Giglachseehütte über den bis zum Diusitzkarsee

Ausgangspunkt:Giglachseen/Giglachseehütte (1.950m)
Ziel:Duisitzkarsee/Fahrlechhütte (1.648m)
Länge:6,4 km
Dauer: 2 bis 2 1/2 Stunden
Höhenmeter bergauf:rund 220 m
Höhenmeter bergab:rund 630 m
Schwierigkeit:mittel (roter Wanderweg)
Wegbeschreibung:durchgehend beschildert, Weg Nr. 775

Nach unserer ersten Nacht in der Giglachseehütte starten wir in den zweiten Tag unserer Hüttentour. Als wir morgens vor die Hütte treten, ist die Stimmung ganz anders als am Vortag: dichte Wolken umhüllen die Gipfel und die Luft ist kühl und frisch. Anstatt weiter Fernsicht genießen zu können, tauchen wir heute in eine fast mystische Welt ein.

Zuerst spazieren wir gemütlich den Giglachsee entlang bevor am Ende der Seen der Weg Nr. rechts abzweigt und stetig bergauf zum Murspitz-Sattel (2.055m) führt. Normalerweise soll man von hier fantastische Ausblicke auf die Berge haben. Bei uns sieht man nur wenige Meter weit. Doch gerade das macht den Weg besonders. Jeder Schritt fühlt sich an, als würde man durch eine geheimnisvolle Landschaft wandern. Nach ein paar schmalen Passagen beginnt der Abstieg in Richtung Duisitzkarsee (1.648 m). Der Weg führt anfangs noch steinig bergab und später durch idyllische Waldstücke.

Und dann liegt er plötzlich vor uns: der Duisitzkarsee, dunkel und geheimnisvoll im Nebel und Wälder eingebettet. Eine Kulisse, die fast ein wenig wie aus einem Märchen wirkt.

Trotz des kühlen Wetters lassen wir es uns nicht nehmen und springen mutig in den Duisitzkarsee. Das Wasser ist eiskalt, aber unglaublich erfrischend – ein unvergesslicher Moment, der die Müdigkeit sofort vertreibt und uns zum Lachen bringt.

Tipp: Wer Lust hat, kann am Seeufer noch einen kleinen Spaziergang machen

Übernachtung in der Fahrlechhütte

Unsere Unterkunft, die Fahrlechhütte, liegt idyllisch am Seeufer. Hier ist es gemütlich und familiär, perfekt, um den Tag ausklingen zu lassen und sich mit einem heißen Kakao aufzuwärmen. Beim Abendessen in der warmen Stube prasselt draußen der Regen und wir genießen drinnen den urigen Hüttencharme.

  • 12 Bettenlager in der Scheune nebenan (nicht beheizt und nicht isoliert)
  • 3-Bett und Doppelzimmer oberhalb der warmen Stube
  • traumhafte Lage direkt am See
  • keine Duschen vorhanden
  • zurück zur Natur: es gibt nur ein Plumpsklo
  • Übernachtungsalternative: Duisitzkarseehütte

3. Etappe: Wanderung vom Duisitzkarsee zur Keinprechthütte

Ausgangspunkt:Duisitzkarsee/Fahrlechhütte (1.648m)
Ziel:Keinprechthütte (1.872m)
Länge: 5,3 km
Dauer: 2 1/2 Stunden
Höhenmeter bergauf:rund 400 m
Schwierigkeit:mittel (roter Wanderweg) – technisch einfacher als die 2. Etappe
Wegbeschreibung:durchgehend beschildert, Weg Nr. 774

Nach dem regnerischen Vortag und einer sehr kühlen Nacht in der Fahrlechhütte erwartet uns am nächsten Morgen eine echte Überraschung: strahlend blauer Himmel, klare Luft und die umliegenden Gipfel frisch angezuckert mit Schnee. Als wir vor die Hütte treten, spiegelt sich die unglaubliche Bergkulisse und das dunkle Grün des Waldes im stillen Duisitzkarsee – ein Bild, das wir so schnell nicht vergessen werden.

Anstatt sofort die Wanderschuhe zu schnüren, gönnen wir uns den Luxus, den Vormittag noch am Steg des Sees zu verbringen, lassen uns die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen und genießen die magische Stimmung.

Zu Mittag gönnen wir uns noch einen leckeren Heidelbeeren Kaiserschmarrn in der Fahrlechhütte und brechen schließlich zu unserer 3. Etappe auf. Der Weg führt hauptsächlich sanft bergauf durch kleine Waldstücke bevor sich der Wald lichtet und wir an der Neualm (nicht bewirtschaftet) ankommen. Ab hier folgen wir dem Wanderpfad entlang eines kleinen Baches mit Blick auf die saftig grünen Almwiesen und Berggipfel bis zur Keinprechthütte.

Übernachtung in der Keinprechthütte

Am späteren Nachmittag erreichen wir – eingebettet zwischen Almflächen und Gipfel ringsum – die Keinprechthütte auf 1.872 m Höhe. Nach dem Aufstieg lassen wir uns auf der Sonnenterrasse nieder, bestellen eine herzhafte Jause und genießen das Gefühl, angekommen zu sein.

  • Bettenlager und private Zimmer verfügbar
  • Dusche für 5 Euro
  • Strom für Akku-laden 1 Euro pro Stunde

Etappe 4: von der Keinprechthütte zurück zum Giglachsee und Abstieg zur Ursprungalm

Ausgangspunkt:
Keinprechthütte (1.872m)
Ziel:Ursprungalm (1.610m)
Länge: 9 km
Dauer: rund 5 Stunden reine Gehzeit ohne Pausen
Höhenmeter bergauf:rund 600 m
Höhenmeter bergab:rund 850 m
Schwierigkeit:schwer (schwarzer Wanderweg) – jedoch für erfahrene Wanderer kein Problem, ab den Giglachseen ist der Abstieg zur Ursprungalm einfach
Wegbeschreibung:durchwegs beschildert, Weg Nr. 702 bis zu den Giglachseen, Weg Nr. 771 bis zur Ursprungalm
Einfache Routenalternative: von der Keinprechthütte kann man gemütlich über die Neualm zur Eschachalm absteigen. An den Stationen Eschachalm, Hopfriesen und Wehrhofalm fährt der Wanderbus zurück zum Ausgangspunkt (Schladming).

Unser letzter Tag ist angebrochen aber die Vorfreude auf einen weiteren anspruchsvollen Wandertag ist groß! Von der Hütte führt der Weg stetig bergauf in Richtung Krukeck und Rotmandlspitze. Der Anstieg ist knackig, aber sehr lohnend. Während man nach oben steigt, öffnet sich das Panorama immer weiter. Unterwegs wechseln sich schroffe Felsen, Geröllfelder und kleine Schneefelder ab – eine richtige alpine Kulisse, die noch einmal zeigt, wie abwechslungsreich die Schladminger Tauern sind.

Oben an der Rotmandlspitze (2.453m) angekommen, bietet sich ein letzter grandioser Rundumblick. Man sieht zurück auf die Strecke der letzten Tage, während sich vor uns schon das nächste Highlight ankündigt: die Rückkehr zu den Giglachseen.

Vom Pass führt der Weg steil bergab und bald glitzern die Giglachseen wieder unter uns. Nach der anspruchsvollen Etappe gönnen wir uns noch eine Pause am Ufer des Sees und lassen die Erlebnisse der Tour Revue passieren.

Schließlich beginnt der letzte Abschnitt: der Abstieg zur Ursprungalm. Der Weg breite Schotterweg führt angenehm hinunter ins Tal. Bevor wir in den Wanderbus steigen, der uns bequem zurück zum Ausgangspunkt (Hochwurzen/Schladming Bahnhof) bringt, legen wir noch einen Einkehrschwung in die Ursprungalm ein. In der urigen Alm gibt es selbstgemachte Spezialitäten aus Österreich.

Wo kann man die Tour buchen?

Lust auf diese einzigartige Hüttentour bekommen? Die gesamte Tour kann direkt als Package beim Tourismusverband Schladming-Dachstein gebucht werden. Inklusive sind Wanderkarten und Wanderführer, Hüttenübernachtungen, tägliches Frühstück und Mittagsjause für unterwegs sowie eine Trinkflasche und Jausenbox. Als Obertaler Berggenuss HIER buchbar. Alternativ kann man die Hütten auch eigenständig buchen auf der jeweiligen Homepage der Hütte buchen.

Gut zu wissen: oft sind die Hütten schon lange im Voraus ausgebucht. Spontan springen jedoch oft einige ab weshalb man kurzfristig Glück haben kann.

Lust auf noch mehr Touren-Tipps bekommen? Dann stöbere gerne durch die Wanderrubrik hier auf meinem Reiseblog und lasse dich für deine nächste Bergtour inspirieren.

Stubaier Höhenweg Tirol

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